A B C -Fokus:
Zoll warnt vor illegalen Tier-Souvenirs
Osnabrück (dpa). Zum Start der Osterreisezeit hat der Zoll Touristen vor der
Einfuhr illegaler Tier-Souvenirs gewarnt.
Wer bei Kontrollen am Flughafen mit Pelzen, Haifisch- oder Stoßzähnen,
Korallen oder Muscheln, ausgestopften oder gar noch lebenden Tieren erwischt
werde, müsse mit empfindlichen Strafen rechnen, sagte am Freitag der
Sprecher des Osnabrücker Hauptzollamtes, Martin Brug.
Die Strafen lägen bei bis zu 50 000 Euro. Bei streng geschützten Arten drohten sogar
Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren.
Im vergangenen Jahr habe der Zoll bundesweit 53 000 illegale Exponate aus den Koffern
der Urlauber gefischt.
„Auch Korallenstücke darf man nicht einfach mitnehmen“, warnte Artenschutzexpertin
Ute Magiera vom Zoo Osnabrück. Im dortigen Affenhaus ist vom 1. April bis zum
Ostermontag (9. April) die Ausstellung von Zoll und Zoo „Souvenirs, Stress,
Strafverfahren – Exoten im Blick des Zolls“ zu sehen.
Damit sollen Zoobesucher auf das Problem hingewiesen werden. Die ganze Zeit über
stünden Zollbeamte für Nachfragen bereit.
Quelle: HAZ 31.03.07
Wirtschaft
Video-Plattformen und das Urheberrecht
"Nicht verbieten, was
sich nicht verbieten lässt"
Plattformen wie YouTube bieten im Netz tausende
Clips an - vom Heimvideo über TV-Auschnitte bis zu
ganzen Folgen von Fernsehserien.
Mit dem Internetrechtler Till Kreutzer sprach tagesschau.de
über die Viacom-Klage gegen YouTube, die Entwicklung
des Urheberrechts und die Folgen für private Nutzer.
[Bildunterschrift: Filme bei
YouTube und anderen Videoplattformen: Wo sind die rechtlichen
Fallstricke?]
tagesschau.de: Wenn ich als User auf Plattformen wie YouTube,
DailyMotion oder Sevenload Filme anschaue - muss ich dann ein
schlechtes Gewissen haben?
Till Kreutzer: Nein, das ist rechtlich unproblematisch. Etwas
anderes ist es, wenn ich mir einen Film auf meine Festplatte
speichere. Ein Download ist urheberrechtlich gesehen eine
Vervielfältigung. Wenn ich es aber nur zur privaten Nutzung tue,
sind solche Vervielfältigungen gestattet.
tagesschau.de: Macht es auch keinen Unterschied, ob ich
etwas von einem Hobbyfilmer herunterlade oder einen Ausschnitt
aus einem Spielfilm?
[Bildunterschrift: Till Kreutzer,
auf Urheberrecht spezialisierter Jurist ]
Kreutzer: Nach momentaner Rechtslage noch nicht. Es gilt die
Einschränkung, dass eine Datei, die offensichtlich rechtswidrig
hergestellt wurde und dann auf YouTube angeboten wird, nicht
weiter vervielfältigt werden darf. Aber das können die Nutzer ja
in den meisten Fällen gar nicht erkennen. Eine Ausnahme wird
für Spielfilme gelten, die noch nicht im Kino gelaufen oder auf
DVD erschienen sind.
Rechtssprechung sehr uneinheitlich
tagesschau.de: Der Medienkonzern Viacom hat kürzlich
YouTube verklagt, weil auf der Plattform Ausschnitte aus
Viacom-Produktionen laufen. Leitet das das Ende der wilden
Zeit des Internet-Videos ein?
Kreutzer: Wahrscheinlich nicht. Viacom wird möglicherweise
wie angekündigt gegen Google vorgehen, aber ob YouTube-
Besitzer Google haftet, ist eine ganz andere Frage. Das ist bei
solchen User-Generated-Content-Plattformen noch ungeklärt
und hängt im Einzelfall von sehr vielen Faktoren ab.
Nach deutschem Recht gibt es etwa nur eine sehr eingeschränkte
Haftung für Plattformanbieter, die grundsätzlich nicht verpflichtet
sind, alles zu überprüfen, was die Nutzer einstellen. Die Recht-
sprechung zu dieser Frage ist noch sehr uneinheitlich. Die Nutzer
können sich allerdings strafbar machen, wenn sie etwas hochladen,
für das sie nicht die Rechte besitzen.
tagesschau.de: Warum macht Viacom das überhaupt?
Zur Person: Till Kreutzer ist Rechtsanwalt und Partner von
i.e., dem Büro für informationsrechtliche Expertise in
Hamburg.
Kreutzer ist assoziiertes Mitglied des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung
und Dozent an der Hamburg Media School für Wettbewerbs-, Marken- und
Urheberrecht.
Es ist zudem Redakteur von iRights.info, dem Internetportal zum Urheberrecht in der
digitalen Welt.
Kreutzer: Dazu gibt es mehrere Vermutungen. Erstens: Sie wollen
an Googles Einnahmen beteiligt werden. Zweitens: Sie wollen eigene
Plattformen für ihre Inhalte
aufbauen, als Konkurrenz zu Google und
YouTube. Und drittens: Viacom will Inhalte ganz aus dem Netz
fernhalten. Das halte ich allerdings nicht für plausibel, denn vieles,
was auf solchen populären Plattformen angeboten wird, ist ja gute
Werbung für die Inhaltsanbieter.
tagesschau.de: Das sehen aber offenbar nicht alle so. Der Jazz-
Musiker Jan Gabarek hat sich bei YouTube beschwert, weil dort
Ausschnitte aus seinen Konzerten zu sehen sind und gefordert,
dass alle Videos mit seinem Namen gelöscht werden.
Kreutzer: Googles Strategie ist: Wir heißen es nicht gut, dass
geschützte Inhalte unberechtigt bei uns auftauchen. Wer eine
Beschwerde hat, soll sich melden, und wir entfernen diese Inhalte.
Aber je allgemeiner so ein Verlangen formuliert wird, desto
schwieriger wird es, dem nachzukommen. Es muss aber vermieden
werden, dass über groß angelegte Sperrmaßnahmen legitime
Inhalte draußen gehalten werden. Da Groß der Inhalte bei YouTube
sind ja keine Fernsehsendungen, sondern Heimvideos, bei denen
die Nutzer selbst die Rechte haben.
tagesschau.de: Wo stehen Musiker und Filmproduzenten in dieser
Debatte?
Kreutzer: Ich kann Künstlern und anderen Rechteinhabern keine
allgemeine Strategie vorschlagen. Aber gerade unbekannte Künstler
können durch eine Plattform wie YouTube eine ungeheure Reichweite
bekommen. Die Videos bei YouTube sind durch ihre geringe
Übertragungsqualität ja kein Ersatz für hochwertig produzierte Inhalte,
sondern eher geeignet, dem Nutzer einen ersten Eindruck zu geben.
Deshalb stellen viele Künstler auch selbst Inhalte bei YouTube ein.
Dossier: Web 2.0 Das Netz der Nutzer - wie sich das Internet
wandelt [mehr]
tagesschau.de: Bei der Tauschbörse Napster machten seinerzeit
die Musikkonzerne Druck, die zum faktischen Ende von Napster
führte. Ist das eine Entwicklung, die sich jetzt wiederholt?
Kreutzer: Es gibt gewisse Parallelen. YouTube ist ein zentraler
Anbieter, der die Infrastruktur stellt. So war es damals auch bei
Napster, und deswegen konnte man gegen die Tauschbörse
vorgehen. Andererseits sind die Medienkonzerne gegen Napster
als erste Plattform seiner Art sehr rasch vorgegangen, während
sie sich bei YouTube schon teilweise annähern und nach
einvernehmlichen Lösungen suchen. Und dessen Besitzer Google
ist schließlich auch als Gegner nicht zu unterschätzen.
tagesschau.de: Könnten sich am Ende wie bei der Musik
zusätzlich legale, kommerzielle Plattformen für Filme etablieren?
Kreutzer: Es gibt bereits Ansätze für kommerzielle
Video-on-Demand-Plattformen von T-Online oder Warner Bros.,
allerdings noch sehr spärlich. Größte Konkurrenz für die
Filmkonzerne sind derzeit meines Erachtens aber ohnehin
nicht die Video-Plattformen,sondern nach wie vor die Tauschbörsen.
Für den Wettbewerb mit diesen illegalen Angeboten gilt auch für
die Filmindustrie: Wenn man die Forderungen der Nutzer zu lange
missachtet, wird es zunehmend schwer, kommerzielle Angebote
zu etablieren.
Den Nutzern auf kreative Weise abholen
tagesschau.de: Die kommerziellen Downloads werden dafür
häufig mit eingeschränkten Rechten für die Nutzer verbunden,
um das Weiterkopieren zu verhindern - das sogenannte Digital
Rights Management.
Kreutzer: Man sieht gerade in der Musikindustrie eine rückläufige
Entwicklung, weil diese Einschränkungen bei der Nutzbarkeit die
Nachfrage der Verbraucher hemmen. Daran wird sich die Film-
industrie wahrscheinlich auch orientieren.
tagesschau.de: Was könnten Politik und Medienindustrie besser
machen?
Kreutzer: Für die Medienkonzerne wäre es viel besser, den Leute
auf positive Weise den Wert von kreativen Inhalten näher zu bringen
und zu zeigen, dass es sinnvoll ist, wenn Künstler an ihren Werken
verdienen. Stattdessen veranstalten die Unternehmen
Abschreckungskampagnen, bei denen es sinngemäß heißt:
Jeder, der eine CD brennt, ist ein Verbrecher. Dafür haben die
Nutzer aber kein Verständnis. Der Gesetzgeber sollte meiner Ansicht
nach prüfen, ob es nicht sinnvoller wäre, ein Modell mit erweiterten
Vergütungspflichten wie die Abgaben auf Kopierer und CD-Brenner
einzuführen, statt etwas zu verbieten, was sich nicht verbieten lässt.
Das Interview führte Fiete Stegers, tagesschau.de
Stand: 28.03.2007 21:14 Uhr
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Die Landesrundfunkanstalten der ARD
A B C -Tipp: ZUM KÜNSTLER
Von Kerstin Fiedler, 1997
Am 3. April 1964 wird Alex Nolze in Dresden geboren und wächst in einer musikalischen Familie auf.
Als er drei Jahre alt ist, zieht seine Familie nach Schwerin. Mit sechs Jahren erhält der kleine Alex - ganz im Sinne der Familientradition - seinen ersten Klavierunterricht. Als er mit vierzehn Jahren als Sänger und Keyboarder in Bands spielt, ist die Musik bereits zu seinem wichtigsten Lebensinhalt geworden. Mit siebzehn Jahren bestreitet er schon die ersten Konzerte mit selbstgeschriebenen Liedern.
Seit 1989 freischaffend, hat sich Alex Nolze in der Schweriner Musikszene fest etabliert. 1993 erscheint seine erste CD "Keine Angst", 1996 die zweite mit dem Titel "Geld"(siehe oben). Alle Lieder sind ausnahmslos von Alex Nolze komponiert, getextet und produziert. Mit seiner fünfköpfigen Band ist Alex Nolze bei TV Auftritten, open-air-Konzerten und verschiedensten gesellschaftlichen und kulturellen Ereignissen zu erleben. Der Radiosender Antenne MV macht die "Alex Nolze Band" zu seiner Band des Jahres 1997. Zum Repertoire Alex Nolzes gehören aber auch internationale Hits verschiedener Genres.
Zu den Newcomern kann man den 33jährigen Alex Nolze wahrlich nicht mehr zählen. In der Schweriner Musikszene ist der gutaussehende und sportliche Sänger und Komponist längst kein Unbekannter mehr.
Und ob rockig oder als Ballade, seine Lieder sind emotionsgeladen und werden glaubwürdig an den Zuhörer gebracht. Eine warme, bisweilen leicht heisere Stimme verleiht seinen selbst geschriebenen Texten besondere Ausdruckskraft. Seine ruhigeren Titel mit schöner Klavierbegleitung können einem schon unter die Haut gehen. Alex Nolzes Musik wirkt eben echt und ehrlich, ist für den Zuhörer nacherlebbar.
Das mag daran liegen, daß für Alex Nolze Texte genauso wichtig sind wie Melodie, Rhythmus und die Wahl der begleitenden Instrumente. Der Sänger und Komponist nimmt sich eben Zeit, ein Thema, wie er sagt, rundum zu beleuchten. Dafür beobachtet er genau, schaut hin, wenn sich etwas regt, und hört zu.
Da Alex Nolze viele eigene Erfahrungen in seine Liedern einbringt, gibt er auch viel von sich selbst preis. Die Texte wirken absolut authentisch. Gerade dies macht seine Musik zu einem besonderem Hörerlebnis, man muß einfach zuhören, findet sich zum Teil selbst wieder. Die unverschnörkelte und mitunter sehr leidenschaftliche Art, die Dinge in seinen Texten beim Namen zu nennen, läßt Alex Nolze als einen wie Du und ich erscheinen, er hat ähnliche Alltagsprobleme und wird damit genauso gut oder schlecht fertig- ein sympathischer Typ, der nicht provozieren will, sondern Sehnsucht nach Harmonie erkennen läßt.
Der junge Sänger läßt sich auf der Bühne völlig fallen. Im Rampenlicht verschmilzt er mit seiner Musik zu einem Ganzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob er die "Großen" interpretiert und dabei gefühlvol die Finger über die Klaviertasten gleiten läßt oder seine eigenen Lieder mit Unterstützung seiner Band singt. Er macht alles 100prozentig.
A B C -Tipp: Fotos
Eigene Identität und Unabhängigkeit sind ihm wichtig. Um seine Ideen vollständig musikalisch umsetzen zu können, gründete Alex Nolze für die Produktion seiner CDs eine eigene Plattenfirma. Er will voll hinter seiner Musik stehen können, ist deshalb Komponist, Texter und Produzent in einem.
Blitzfrühstück mit Alex Nolze (PDF aus einer Schweriner Zeitung)
A B C -Tipp: Weitere Kostproben:
Der Hasseröder-Song
Der Song für die Van-der-Valk-Hotels (MP3, 2.9 MB)
Zu anderer Musik